Freitag, 20. Februar 2009

Ein Apfel kommt selten allein

Damit ihr mal nen Eindruck von den Apfeldimensionen hier bekommt...


Der 400 Kilo Eimer!!!



PS: Fetischwein klingt gut, war aber leider nicht der Fall, Phil. Die vineyards sind irgendwo anders, in diesem gipsy-camp wuerden wir nur wohnen und dann halt immer irgendwo anders zur Arbeit fahren. Klo und Dusche sind dort uebrigens auch vorhanden, Dusche laesst sich allerdings nicht abschliessen. Is natuerlich kein Problem, wenn nur Maenner dort am Start sind. Da is auch son aelterer Typ, dem gammeln schon fast die Zaehne ausm Mund, der meinte er haette da alles im Blick und wuerde schon auf uns aufpassen, muessten wir keine Sorgen haben. Haha derbe! Wir haben uns nach laaaaangem Ueberlegen dagegen entschieden dort zu verweilen und werden jetzt mal ne neue Unterkunft suchen... traurig, aber wahr.
Ab Montag gehts dann wohl irgendetwas aufm Weingut fuer Stundenlohn arbeiten, so wie es im Moment ausschaut. Und morgen gehen wir auf Caravan-, Haus-, Zimmer-, whatever-Suche. Jo jo jo!

PPS: Das Alte Land ist ab jetzt Sperrzone fuer uns! Ist ja nicht so, dass wir schon mal da waren, aber wir planen nicht dort irgendwann mal hinzufahren! Koennte einen bleibenden psychischen Schaden hinterlassen. Aber schoenen Gruss an alle, die dort arbeiten muessen! :-D

Donnerstag, 19. Februar 2009

Ich bin ein Star, holt mich hier raus!

Einen wunderschoenen guten Tag die Herrschaften!

Wir haben tatsaechlich den Weg zurueck nach Hastings auf unseren Lieblings-Orchard gefunden und verweilen hier jetzt schon ueber eine Woche. Leider ist es hier nicht so grandios wie gedacht.

Nachdem wir Wellington gerockt haben, ging es ueber Palmerston North, wo wir eine Nacht im Grandma's Place waren (der Name war Programm), nach Napier, wo ebenfalls einmal genaechtigt wurde, bis nach Hastings, wo wir am vorigen Montag unseren guten alten Caravan bezogen haben. Wir waren mal wieder die ersten dort, da die Ernte erst am Montag, den 16. Februar, beginnen siollte. Wir hofften aber davor schon Arbeit zu bekommen. Vor Donnerstag wurde daraus leider nichts, wir haben die Tage aber auch so gut rumbekommen. Am Mittwoch abend haben wir Rashid vom Bus abgeholt, war schoen ihn wiederzusehen. Damit startete dann die Orchard-Reunion. Bis jetzt sind naemlich auch noch Sofi und Petr angekommen, alle wieder beieinander wie damals.
Am Donnerstag haben wir ganze 5 Stunden arbeiten koennen, irgendwelche gebogenen Naegel in Baeume reinhaemmern. Das war ein einziges rauf und runter, aber immerhin Arbeit. Leider konnte man uns damit halt nicht so lange beschaeftigen, wir waren zu flink. Am Freitag haben Clara und ich noch einmal 5 Stunden alle Raeumlichkeiten geputzt, tat mal wieder Not. Wir dachten eigentlich, dass somit unsere Arbeit fuer die Woche getan sei und das picking am Monag losgeht, aber weit gefehlt. Ueberraschenderweise kam Phil auf uns zu und teilte uns mit, dass die Arbeit am Samstag beginnt, da die Aepfel schon reif seien. Es hatte die Woche viel geregnet - seit einem Monat das erste mal wieder -, was die Aepfel zum Anlass nahmen, schnell rot und reif zu werden. Da waren wir natuerlich dabei, waren sogar schon einige andere Leute zum arbeiten da. Die ersten drei Tage apple picking wurden als Training bezeichnet und auf Stunde bezahlt, danach ging es auf die gefuerchtete contract rate, wo man pro Eimer bezahlt wird.
Der erste Tag war wie erwartet grausam. Wir hatten uns da gar keine falschen Hoffnungen gemacht, dass die Arbeit vielleicht nicht so hart sei, aber was wir jetzt hier erleben uebertrifft alle bisher bekannten Schmerzen. Am Samstag haben wir noch sehr locker gearbeitet, wenn man das als locker bezeichnen kann. Auf jeden Fall noch lockerer als jetzt. Wir haben jetzt andere Taschen, die wir tragen muessen, sind sind allerdings auch um einiges unpraktischer und stoeren einfach nur, wenn man auf die Leiter steigt. Da wird man sehr unagil. Am Samstag waren wir nach 8 Stunden harter koerperlicher Arbeit natuerlich vollkommen hinueber. Clara ist abends noch nach Napier gefahren und hat den Sonntag somit frei gehabt. Das war auch die schlauere Wahl. Ich fuer meinen Teil habe am Sonntag gearbeitet - ohne Scherz jetzt. Am Samstag kam Neville an, ob uns denn noch niemand bescheid gesagt haette, Sonntag solle auch gearbeitet werden, da die Aepfel jetzt dringend geerntet werden muessen. Nungut, habe ich mich also am Sonntag noch 6 Stunden abgequaelt, bevor ich dank Aenni einen guten Grund hatte, frueh Feierabend zu machen. Aenni wollte naemlich auch arbeiten, mit uns, in Hastings. Also sind wir grad zu dritt am Start hier, ist sehr unterhaltsam mit ihr. Wir teilen uns auch den Caravan jetzt zu dritt, da es ein kleines accomodation-Problem hier gibt. Aber ist sehr muggelich. :-)
So, damit war mein Wochenende im Gegensatz zu Claras nicht so der Knaller. Aber neue Woche, neues Glueck... traf dann leider in dieser Woche nicht zu. Am Montag wurden wir den letzten Tag pro Stunde bezahlt, wir haben schon mal spasseshalber mitgezaehlt, wie viele bins wir denn mit Aepfeln fuellen koennen. So auf vier Stueck haben wir es gebracht, wenn man bedenkt, dass ein bin 30 Dollar wert ist, war das eine ganz schoen peinliche Leistung. Da wir aber auch so schon jeden Abend total fertig waren und uns wirklich jeder Koerperteil schmerzte, war uns schleierhaft, wie wir denn die contract rate ueberstehen sollten. Alle Befuerchtungen ueber komplettes Versagen wurden dann sogleich am Dienstag zur Realitaet, als wir 'nur' 4 2/3 Eimer mit Aepfeln fuellen konnten. Mit Stundenlohn wuerde man an einem 8 Stunden-Tag um die 100 Dollar pro Nase verdienen, wenn man jetzt aufgerundete 5 bins mal 30 Dollar nimmt, kommt man nur auf 150 Dollar zusammen. D.h. 75 Dollar fuer jeden, eine grausame Leistung. Man muesste also zusammen sieben bins am Tag machen, was fuer uns ein Ding der Unmoeglichkeit ist. Wir koennen einfach keine 3500 Kilo Aepfel am Tag tragen, und das ist uns auch nicht peinlich! Es ist uns ein Raetsel, wie einige Leute hier alleine an Ende des Tages 5 Eimer voller Aepfel vorweisen koennen, unmenschlich! Und wir geben wirklich unser bestes! Heute z.b. - der 4. Tag auf contract - haben wir einen grandiosen Start hingelegt und in den Morgenstunden pro Stunde einen bin gefuellt. Stark angefangen und dann leider gegen Mittag auch stark nachgelassen, weil die Knochen einen einfach nicht mehr tragen wollen. Mehr als 6 Eimer schaffen wir einfach nicht. Es ist auch nicht so, dass wir uns keine Muehe geben, wir fangen frueh morgens um 7 Uhr an und haste nich gesehn, hilft alles nichts. Wir sind koerperliche Wracks. Wir schaetzen, dass man in dem Beutel immer so an die 20 Kilo reinbekommt. Dazu sind wir nicht geschaffen. Psychisch macht einen das uebrigens auch fertig. Wir koennen zwar noch lachen und eins kann uns keiner nehmen und das ist die pure Lust am Leben, ABER so geht es nicht weiter. Wir haben den Entschluss gefasst, uns einen neuen Job zu suchen. Egal was, hauptsache auf Stundenbasis. Schon ein wenig traurig, da uns es abgesehen von der Arbeit wieder richtig gut hier gefaellt. Die Leute sind nett wie eh und je, Neville hellt mit einem kleinen Kloenschnack waehrend der Arbeit unseren Tag immer wieder auf, der Caravan ist auch sehr gemuetlich. Aber tot machen wollen wir uns hier nicht, also muss wohl leider demnaechst ein Standortwechsel her. Dazu haben wir uns heute auch schon mit einem Typen in Verbindung gesetzt, der Arbeit auf einem Weingut haette. Der haette auch Unterkunft, die haben wir uns vorhin angeschaut. Das war ne Sache, interessant trifft es am ehesten. Nur Maenner, dann waren die Huehner zum Teil noch lebendig im Pappkarton und zum anderen Teil schon daneben zerteilt. Am liebsten wuerden wir ja im Caravan wohnen bleiben, doch da Tony ja leider zu wenig Platz fuer alle Arbeiter hat, wird das wohl nichts. Ob jetzt vineyard was fuer uns ist, wissen wir noch nicht. Wir planen noch diverse packhouses in der Umgebung abzuklappern und dort unser Glueck zu probieren.
Eins steht auf jeden Fall fest: Erntedank feier ich nicht mehr!

Ansonsten hoffen wir, dass unsere Karre bald mal auf Vordermann gebracht wird. Wir haben einiges an Sachen reparieren lassen, brauchten u.a. unser Warrant Of Fitness, damit wir noch fahren duerfen, dabei wurde auch unsere Hupe mal wieder funktionstuechtig gemacht und das Licht. Dachten wir zumindest, geht beides trotzdem nicht. Haha. So spielt das Leben, werden wir raklamieren gehen, waren sehr nett dort beim Caltex Workshop. Haben mit unserer Kapitaensmuetze gespielt und Fotos gemacht, wie einer sie auf hat, gibt ja auch einiges in unserem Auto zu entdecken. Naja, kleine Altersschwaeche hat der Gute, wird sich aber sicher bald fangen, damit er dann bald verkauft werden kann. Man muss ja leider langsam an die Abreise denken und etwas im Voraus planen...

So schaut es im Moment aus. Falls jemand ein Spendenkonto fuer uns errichten moechte, nur zu!
Falls Clara das Apfel-Camp verlassen soll, koennt ihr auch 0800 4 Clara waehlen.
Eins steht ohne Frage fest: Wir sind schwer geschaedigt und das Hirn schmilzt in der prallen Sonne auf dem Feld nur so dahin. Aenni stellte richtig fest: Nach muede kommt doof. Clara sagt; Nach Arbeit kommt doof. Ich sage: Kommt beides das gleiche bei raus.

Wir hoffen, dass wir durch unser Schicksal etwas Mitleid erregen konnten. Wer einen Buerostuhl hat, soll sich jetzt ruhig angesprochen fuehlen!
Und uebrigens Danke an unsere Eltern, dass wir nicht aufm Land gross geworden sind! Ich zitiere: "Mein Papa hat auch nen richtigen Job!"

Achja, eins noch:
Ich esse gerne Torte... ich esse gerne Torte... ich esse gerne Torteliiiiiiini!
Canneloni mag der Toni und die Moni Maccaroni,
doch die mag ich nicht so sehr, Tortellini muessen her!

In diesem Sinne,
Hirnschwund fuer alle und habt ein Herz fuer Clara und Ina.
Wir haben euch auch lieb!
Adieu!

Mittwoch, 4. Februar 2009

The faster you go, the bigger the mess

Moinmoin,

wir sind's noch mal! Gibt schon wieder Nachschub, fehlte ja noch ein Fotoalbum.
Das Kapitel Suedinsel ist jetzt komplett abgeschlossen, wir sind wieder in unserer Wohlfuehl-Stadt Wellington angekommen.

Die drei Tage in Blenheim mit Susi und Christl waren sehr schoen. Wir haben den Samstag genutzt, um bei 31 Grad bei strahlendem Sonnenschein und ohne eine einzige Wolke eine Weintour zu machen. Da wird Geld sparen wollten, haben wir diese dies mal zu Fuss gemacht. Der Campingplatz-Besitzer war so nett, uns auf 11 Uhr zum ersten Weingut zu fahren. Zwischen 11 und 17 Uhr haben wir dann mit guter Stimmung beachtliche sieben Weingueter abgeklappert, bis wir beim letzten einen deutschen Urlauber getroffen haben, der uns grosszuegigerweise zurueckgefahren hat. War ein grossartiger Tag ohne viele Kosten!
Sonntag war der Tag dann leider nicht mehr so dolle, weil die Sonne sich am Tag zuvor anscheinend schon verausgabt hatte und nicht mehr scheinen wollte. Wir sind dann trotzdem zum Strand gefahren und haben dort ein wenig gechillt, bis wir keine Lust mehr hatten uns vom Sand einwehen zu lassen. Somit haben wir uns denn abends nurnoch einen netten Abschiedsabend mit Susi und Christl gemacht.
Am naechsten Tag sind die beiden weitergefahren, wir haben wegen Bewoelkung den ganzen Vormittag und Mittag im Zelt verbracht, da war nichts mehr zu tun hatten. Einizges Tageshighlight war das Abschiedsessen gehen in Picton abends. Die Fahrt von Blenheim nach Picton ging schnell, um 19 Uhr kehrten wir beim Inder ein und haben lecker gespeist (lieben Gruss an Kurt), bis wir voll waren und um 21:25 Uhr bei der Faehre einchecken konnten.
An Bord haben wir versucht zu schlafen, Clara hatte auf dem Boden zwischen den Sitzen mehr Erfolg als ich im Sitz. Als wir um halb zwei Uhr nachts dann in Wellington eintrafen, wussten wir nicht recht wohin, also sind wir dort hingefahren, wo wir's kennen: In die Kelburn Parade, zu unserer alten Wohnung. Dort haben wir die restliche Nacht im Auto geschlafen, bis wir morgens um 8 Uhr im Hostel eingecheckt haben. Gestern waren wir dann den ganzen Tag dementsprechend groggy. Vormittags haben wir versucht am Strand etwas zu schlafen, aber es war ziemlich windig. Schoen war allerdings, dass wir die lokale Rugby-Mannschaft beobachten konnten, wie sie ihre gut gebauten Koerper in die Fluten stuerzen. Ansonsten ging da nicht viel ab. Wir haben uns dann nachmittags noch mit Aenni getroffen und haben abends was Feines gekocht: Kumara mit Spinat und Kuerbis. Wir werden richtig zu Feinschmeckern hier. ;-) Danach waren wir noch im Kino und haben The Spirit geguckt, was leider ueberhaupt nicht unser Fall war und wir nur sitzen blieben, weil wir nichts besseres zu tun hatten.
Heute hat es leider den ganzen Tag geregnet, was Clara zum Anlass nahm sich einen Asia-Haarschnitt machen zu lassen und ich zum shoppen gehen.
Wellington wird jetzt noch bis Freitag unsicher gemacht und dann geht es langsam zurueck Richtung Apfelbaum... die faulen Tage sind gezaehlt!

Also denn, viel Spass beim Fotos angucken!

Ein besonderer Gruss geht heute an Katja, die durch penetrante Kommentare auf sich aufmerksam machte. ;-) Vielen Dank fuer das Paket, war eine schoene Ueberraschung!

Ganz liebe Gruesse aus der Hauptstadt,
Ina und Clara Jencke